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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 69

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
König Agilulf und Gregor der Große. Smaragdns, dem Nachfolger deskallinikos, eine knrze Waffenruhe geschlossen. Nach deren Ablauf war er mit seinem Heere und einer slavischen Hülfs-schar, die ihm der Chakan der Avaren geschickt hatte, gegen Cremona gezogen, eroberte die Stadt (21. August 603) und zerstörte sie gänzliäi; hierauf nahm er Mantua, dessen Mauern er mit Sturmböcken durchbrach, und stand schon in Begriff über den Po vor Ravenna zu rücken, als Smaragdns um Waffenstillstand bat und die Tochter des Königs, die mit dem Herzog Godiskalk von Kallinikos gefangen worden war, samt Gemahl, Kindern und Schätzen herausgab. . Im Juli des folgenden Jahres (604) sicherte der verständige König feinem Volke das Königtum und seiner Familie die Thronfolge dadurch, daß er fein noch nicht zweijähriges Söhnchen Adelwald als Langobardenkönig anerkennen ließ. Dies geschah im Eirkns zu Mailand vor den Augen einer Gesandtschaft des Frankenkönigs Theudebert. Das 4,öchteichcn Theudeberts ward dabei mit dem Knäblein verlobt und ewiger Friede zwischen Langobarden und Franken geschloffen. Im April des nächsten Jahres (605) brach der Krieg mit Byzanz wieder aus. Doch Agilulf brachte in Tuscien eine Burg nach der andern in feine Gewalt, so daß Smaragdns sich noch in demselben Jahre einen einjährigen Frieden für 12 000 Solidi erkaufte und nach Ablauf desselben um dreijährige Verlängerung bat. Agilulf gewährte ihm die Bitte, und fo ward bis zum November 609 die Ruhe erhalten und dann noch sechs- mal der Friede verlängert, so daß die Kämpfe zwischen Kaiserlichen und Langobarden bis 615, die ganze übrige Regierungszeit Agilulfs hindurch geruht haben. Daß der König auf weitere Eroberungen verzichtete, ist ein neuer Beweis für feine Herrscherklugheit, vielleicht auch für den segensreichen Einfluß der friedliebenden Theudelinde. „Er wollte das bisher noch gar nicht recht zur Ruhe gekommene Langobardenreich nach geschehener Abrundung — denn die kaiserlichen Gebietsinseln und Grenzeinschiebsel hatte er alle gewonnen — in seinen Teilen erst zusammenwachsen und dadurch festen Bestand gewinnen lassen. Nur so sicherte er den Langobarden die Herrschaft in Italien. Zugleich befestigte er die beste Stütze des Reichs, nämlich das Königtum, zum Nutzen seines Volkes und auch seiner Familie, die er für lange Zeit mit dem Throne verband. War alles in gute Ordnung gebracht, dann konnten Krieg und Eroberung wieder beginnen." An einen ewigen Frieden mit den Byzantinern wäre ja nicht zu denken gewesen. Daß er byzantinischerseits so lange erhalten blieb, hatte seinen Hauptgrund in den damaligen innern Wirren des oströmifchen Reichs, dem Wiederausbruch des Kriegs mit den Persern und in der Gefahr, die von seiten der Avaren in gleicher Weise Langobarden wie Byzantinern drohte. Zuerst brachen die unter avarischer Hoheit stehenden Slaven den Frieden

2. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 77

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
77 den preußischen Königsthron. Er sowohl wie seine Gemahlin behielten ihre Sparsamkeit und einfache Lebensweise bei und gaben dadurch dem preußischen Volke ein gutes Beispiel. Welche Tugenden schmückten das königliche Paar? Welche Mahnungen erhielt Friedrich Wilhelm von seinem Großoheim? 39. Preutzens Niederlage (1806—1807). * Veranlassung zum Kriege. Napoleon hatte in seinem Ehrgeize fast alle europäischen Staaten mit Krieg überzogen und sie gezwungen, ihm einen großen Teil ihrer Länder abzutreten. Die deutschen Staaten Bayern, Württemberg, Baden, Hessen und einige andere kleinere Länder stellten sich freiwillig unter Napoleons Schutz; Napoleon vereinigte sie zu dem sogenannten Rheinbünde, an dessen Spitze er selbst die Herrschaft in diesen Ländern ausübte. Infolge dessen legte Kaiser Franz ü. im Jahre 1806 die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich fortan Kaiser von Östreich. Napoleon hatte mehrfach versucht, mit Preußen ein Bündnis zu schließen, aber der friedliebende König Friedrich Wilhelm Hi. wollte seinem Volke den Frieden erhalten und wies alle seine Anerbietungen ab. Das erweckte den Zorn des ehrgeizigen Mannes, und er suchte jetzt Preußen auf alle Weise zum Kriege zu reizen. So ließ er seine Soldaten mitten im Frieden durch preußische Länder mar- schieren, ohne um Erlaubnis zu fragen; Hannover, welches durch Tausch in preußische» Besitz übergegangen war, versprach Napoleon den Engländern, als er mit ihnen Frieden schließen wollte. Da erklärte Friedrich Wilhelm Iii. im Jahre 1806 Napoleon den Krieg, nachdem er mit Rußland ein Bündnis geschlossen hatte. * Jena und Auerstädt. 1806. Die preußischen Offiziere sahen mit Verachtung auf das französische Heer herab; die Ruhmesthaten Fried- richs des Großen erfüllten sie mit Siegesgewißheit, und sie meinten, die Schuster und Schneider, die durch die französische Revolution erst Generale geworden seien, thäten am besten, nur gleich davonzulaufen. Aber in dem preußischen Heere lebte nicht mehr die frühere Begeisterung und Vaterlandsliebe ; die meisten Soldaten waren verheiratete Männer aus den untersten Ständen, die nebenbei ein Handwerk betrieben und durch den Krieg ihre Einnahme verloren. Die preußischen Generale waren meist alte Leute über 70 Jahre. Dazu fehlte es an dem nötigen Gelde zur Kriegführung. — Das

3. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 82

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
600 000 Mann, darunter 20 000 Preußen unter dem General 9)orf, brach er im Jahre 1812 dahin auf. Preußen wurde gezwungen, der ungeheuren Armee den Durchzug zu gestatten, und das Land hatte abermals viel zu leiden durch die Einquartierungen und namentlich durch die frechen Räubereien der fremden Eroberer. Ungehindert überschritt Napoleon die russische Grenze. Das Heer der Russen zog sich fechtend zurück. Nach zwei blutigen Schlachten, die unentschieden blieben, zog Napoleon in die russische Hauptstadt Moskau ein. Hier gedachte er mit seiner Armee den Winter zu verbringen. Aber die ganze Stadt war menschenleer. In der Nacht brach an verschiedenen Stellen Feuer aus. Man wollte löschen, aber die Russen hatten alle Löschgeräte weggeschafft. Napoleon mußte die Stadt verlassen. Er bot dem Kaiser Alexander den Frieden an, aber dieser ließ erwidern, jetzt ginge der Krieg erst recht an. Da trat Napoleon den Rückzug an. Weil aber die Franzosen auf ihrem Heereszuge die ganze Gegend ausgeraubt und die Städte und Dörfer niedergebrannt hatten, so entstand in ihrem Heere eine entsetzliche Hungersnot. Dazu trat der Winter ungewöhnlich früh und mit heftiger Strenge ein. So kamen Tausende um vor Hunger und Kälte, und Tausende fielen durch die Lanzen der Kosaken, welche den Zug unaufhörlich umschwärmten. Als die Franzosen an die hoch-geschwollene Beresina kamen, ließ Napoleon zwei Brücken über den Strom schlagen. Die eine brach unter der Last ein, weil alles vorwärts drängte, die andere ließ Napoleon abbrechen, ehe alle hinüber waren, damit die Russen nicht nachfolgen könnten. So kam eine zahllose Menge in den kalten Fluten um. Tausende wurden von den Kugeln der Russen hingestreckt. — General Aork und seine 20000 Preußen hatten sich nur mit heimlichem Ingrimm an Napoleon angeschlossen. Beim Rückzüge trennte er sich von den Franzosen und schloß mit den Russen einen Waffenstillstand. Dem Könige schrieb er: „Ew. Majestät lege ich willig meinen Kopf zu Füßen, wenn ich gefehlt haben sollte." — Napoleon verließ die Trümmer seines Heeres und eilte verkleidet in einem Schlitten nach Paris, um ein neues Heer zu sammeln. Gegen Ende des Jahres kamen die Reste der großen Armee in den ostpreußischen Grenzstädten an und zwar in dem jämmerlichsten Aufzuge; die Gesichter waren von Hunger und Kälte entstellt, viele hatten erfrorene Gliedmaßen, und alle waren notdürftig in Lumpen gehüllt. Nur der zwanzigste Teil des stolzen Heeres kehrte zurück; die übrigen hatten ihr Grab in den öden Steppen Rußlands gefunden. Wodurch ging die große Armee zu Grunde?

4. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 85

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
85 gethan, Sie sind der Befreier Deutschlands!" Blücher entgegnete bescheiden: „Majestät, ich habe nur meine Schuldigkeit gethan, aber meine braven Truppen haben mehr gethan, viel mehr!" Sein dankbarer König ernannte ihn zum Feldmarschall. (Arndt: Das Lied vom Feldmarschall.) Letzte Kämpfe; Friede. Nach der Leipziger Schlacht floh das Franzosenheer bis zum Rhein. Die Verbündeten folgten ihm nach, allen voran der unermüdliche Blücher, welcher in der Neujahrsnacht 1814 mit seinen Truppen bei Caub über den Rhein ging. Nach mehreren siegreichen Schlachten auf französischem Boden zogen die Verbündeten am 31. März in Paris ein. Napoleon mußte die Kaiserkrone niederlegen und wurde auf die Insel Elba bei Italien verwiesen. Frankreich mußte alle eroberten Länder wieder abtreten, brauchte aber keine Kriegskosten zu bezahlen, auch ließ man ihm leider das früher geraubte Elsaß-Lothringen. Preußen erhielt seine Länder zurück, dazu die Hälfte des Königreichs Sachsen (die jetzige Provinz Sachsen), das Bistum Münster und das Erzbistum Köln nebst einigen kleinen Gebieten in der heutigen Rheinprovinz. Wie zeigte sich die Opferwilligkeit beim Beginn der Freiheitskriege? Stelle den Verlauf der Schlacht bei Leipzig dar! Welches waren die Friedensbedingungen? Wiederhole die bisherigen Erwerbungen! Napoleons Rückkehr 1815. Als die verbündeten Fürsten zu Wien damit beschäftigt waren, sich über die Verteilung der Länder zu einigen, hieß es plötzlich: „Napoleon ist nach Paris zurückgekehrt." Er beeilte sich, den Fürsten zu versichern, daß er nicht mehr gesonnen sei, Eroberungen zu machen, sondern Frankreich in Frieden regieren wolle. Aber mit Recht traute man ihm nicht, sondern erklärte ihm den Krieg. Ligny, 16. Juni. In kurzer Zeit hatte Napoleon wieder ein Heer gebildet. Er wandte sich gegen die belgische Grenze, wo die Preußen und Engländer zwei Heere unter Blücher und Wellington aufgestellt hatten. Napoleon griff zuerst Blücher bei Ligny an und schlug sein Heer vollständig in die Flucht. Blücher selbst geriet in Lebensgefahr; fein Pferd wurde ihm unter dem Leibe erschossen, es stürzte und fiel auf seinen Reiter. Zum Glück entdeckten ihn die vorbeistürmenden feindlichen Soldaten nicht. Sein Adjutant zog ihn hervor und rettete ihn. Belle Alliance, 18. Jnni. Am folgenden Tage merkte Wellington, daß Napoleon gegen ihn heranrücke. Er ließ daher Blücher fragen, ob er ihm mit zwei Heerhaufen zu Hülfe kommen könne. Blücher ant-

5. Lebensbilder und Charakterzüge der Hohenzollerschen Fürsten seit dem dreissigjährigen Kriege - S. 81

1882 - Gütersloh
König Friedrich Wilhelm Iii. 81 seines Heeres nach Frankreich zurückziehen (10). Doch auch hier ließ man ihm keine Ruhe. Die deutschen Feldherrn mit ihren siegreichen Truppen, Blücher allen voran (11), eilten über den Rhein, und ruhten nicht eher, bis die stolze Hauptstadt Paris in ihren Händen war, und Napoleon seiner angemaßten Krone entsagt hatte. Das war ein Jubel in Deutschland, in Preußen! Ruhm-und siegbeladen zogen die Truppen heim, und die Gott dankbaren Unterthanen empfingen mit Freudenthränen ihren geliebten König in der Hauptstadt Berlin. Aber nicht lange sollte der Jubel währen. Man hatte Napoleon, den Friedensstörer, nach der Insel Elba geschickt mit der Weisung, dieselbe nicht mehr zu verlassen. Er aber hielt sein Versprechen nicht, sondern kehrte nach Jahressrist nach Frankreich zurück und setzte sich, überall mit Freuden begrüßt zum zweitenmal die Krone auf. Jedoch die deutschen Schwerter waren noch nicht in ihre Scheiden eingerostet. Ehe Napoleon sich's versah, war der alte Blücher schon wieder in Frankreich, und seine Kameraden ließen nicht auf sich warten. 100 Tage hat der Thronräuber dieses Mal seine Krone nur getragen. Bei Waterloo traf ihn zum zweiten Male der wuchtige Schlag des deutschen Armes. Er wurde abermals entthront und jetzt weit hinaus in das Meer auf die kleine Insel St. Helena verbannt, wo er in Einsamkeit im Jahre 1820 starb. Von jetzt an hatte Deutschland Ruhe und Frieden. Der weise König Friedrich Wilhelm war nun vor allen Dingen darauf bedacht, die seinen Preußenkindern durch den schweren Krieg geschlagenen Wunden zu heilen. Hätte er doch jetzt seine treue Luise noch um sich gehabt! Mit welcher liebenden Sorgfalt würde sie ihre armen Landeskinder aufgerichtet haben aus ihrer Angst. Mit welcher Hingebung würde sie die Kranken gepflegt, den Notleidenden geholfen haben. Mit welcher herzlichen Freude aber auch würde sie die Freiheit des Vaterlandes begrüßt haben. Doch das war nicht zu ändern! Gottes Wille und Ratschluß ist uuersorschlich. 6

6. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 128

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
128 § 159—160. Neuere Geschichte. Zweite Periode, 1648—1789. 1762 Vh. (il Viii.) Jahr (Umschwung und Friedensschluß): 1. Nach dem Tode der Kaiserin Elisabeth von Rußland (5. Jan.) schließt ihr Neffe Peter Iii. mit Friedrich Frieden und Bündnis. Nach Peters Ermordung (9. Juli) bestätigt seine Gemahlin Katharina ü. den Frieden, dem auch Schweden Beitritt, ruft aber ihre Truppen zurück. 2. Friedrich siegt noch vor Abzug der Russen über Daun bei Bnrkersdo-rs (unweit Schweidnitz, 21. Juli), nimmt Schweidnitz und fast ganz Schlesien; 3. sein Bruder Heinrich siegt über die Österreicher und die Reichstruppen bei Fr eiberg in Sachsen (29. Okt.). Nach längerem Waffenstillstände (6. Nov.) wird der Krieg beendigt im 1.763 Frieden zu Huberrsburg (östl. von Leipzig) (fünf Tage nach dem Pariser Frieden; s. § 162): 1. Preußen bleibt im Besitze Schlesiens 2. und wird als fünfte europäische Großmacht anerkannt: 3. Friedrich verspricht seine Kurstimme für die Wahl des Erzherzogs Joseph zum deutschen Kaiser. § 160. Iii. Deutschland uach dem siebenjährigen Krieg. 1. Preußen (nun eine Macht ersten Ranges). a) Friedrich Ii. der Große (f 17. Aug. 1786; f. § 158) 1. sucht als weiser Regent durch unermüdliche Thätigkeit, Ordnungsliebe und Sparsamkeit die Wunden des Krieges zu heilen. — Seine Beschäftigung mit Musik (Flöte) und wissenschaftlichen Studien; jedoch Geringschätzung deutscher Sprache und Bildung; 2. er sorgt für Rechtspflege, Handel, Gewerbe, Ackerbau, Bergbau, Forstkultur, besonders für Kriegswesen und Festungen; 3. verhindert, daß Bayern an Österreich kommt (1778 u. 1785; s. n.), vergrößert aber Preußen (außer durch Schlesien und das 1744 durch Erbschaft erworbene Ostfriesland) bei der 1. Teilung Polens durch Westpreußen 1772 und nennt sich seitdem König von Preußen; s. § 165. Der preußische Staat war unter Friedrich Ii. von 2200 Qu.-Ml. und 2>/2 Mill. Einw. auf 3600 Qu.-Ml. und 6 Mill. Einw. gewachsen. b) Frtebrich Wilhelm ü. 1786—97, Neffe Friedrichs des Großen, 1. setzt seinen Schwager, den aus Holland vertriebenen Erb-statthalter Wilhelm V., wieder in seine Würde ein 1787 (§ 143).

7. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 152

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
152 § 169. Neuere Geschichte. Dritte Periode, seit 1789. die Champagne, sie werden aber von den Franzosen unter Kell ermann in der Kanonade Bet Xxtltrty (20. Sept.) zurückgetrieben, die Österreicher, die unter Clairfait von den Niederlanden aus vorgedrungen waren, von Dumouriez bei Jemappes (6. Nov.) in Belgien besiegt; Lüttich, die Österreicher Niederlande und Hollands Grenzfestungen werden erobert und Mainz, wo viele (wie der Weltumsegler G. Förster) den Freiheitsideen zujauchzen, durch Custiue genommen (Okt.) 1792. d) Europa gegen Frankreich, bis zum Baseler Frieden 1793 bis 1795. 1793 1. England (unter* Pitt d. j.) und faft alle europäischen Mächte (außer Schweden, Dänemark, Türkei, Schweiz) treten nach Hinrichtung Ludwigs Xvi. der (ersten) Roa-Imon gcgm Frankreich bei; auch Rußland begünstigt den Krieg. 2. Die Österreicher unter dem Prinzen von Koburg siegen über die Franzosen unter Dumouriez bei Neerwinden (unweit Lüttich, 18. März 1793) und nehmen Belgien wieder; die Preußen unter Kalkreuth erobern Mainz (22. Juli 1793) und siegen bei Pirmasens (19. Sept.) und bei Kaiserslautern über Hocke (29. Nov. 1793). 3. Uneinigkeit der Verbündeten. Die Österreicher unter Bur ms er verlieren gegen Hoche die Weißenburger Linien (26. Dezb. 1793). Dumouriez, mit den Jakobinern unzufrieden, flieht zu den Österreichern (f in England 1823). 4. Seit dem allgemeinen Aufgebote Carnots lß 168, d) waren die Republikaner ihren Gegnern überlegen; nach dem Siege Jour-d a n s über den Prinzen von Koburg bei Sicurue (in Belgien, 26. Juni 1794) müssen die Verbündeten wieder über den Rhein zu rü cf. Holland, das Pichegru, durch den Frost begünstigt, erobert (1794/5), wird nach der Flucht des Erbstatthalters Wilhelm V. (§ 160) eine mit Frankreich verbündete batavische Republik (1795—1806). — Noch zwei preußische Siege bei Kaiserslautern (23. Mat und 20. Sept. 1794). 5. Mit den Vorgängen in Polen beschäftigt (§ 165) und gegen Österreich mißtrauisch schließt (5. April 1795) 1795 Preußen mit Frankreich den Baseler Frieden und verzichtet auf seine Besitzungen jenseits des Rheins. Das nördliche Deutschland wird für neutral erklärt. Spanien tritt (durch den „Friedefürsten" Godoy) die Insel e>an Domingo an Frankreich ab (vergl. § 185, b). — Die Engländer erobern in beiden Indien französische .Kolonien. c) Bis zum Frieden von Campo Formto 1796—97. Dreifacher Angriff der Franzosen gegen Österreich, vom Mittelrhein, vom Oberrhein und von Italien aus.

8. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 182

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
182 § 180, Neuere Geschichte. Dritte Periode, seit 1789. 1854 1855 2. März. 8. Sept. 27. Nov. 1856 30.März. 1857 bis 1860 2. Bündnis Frankreichs und Englands, später Österreichs und auch Sardiniens, zur Erhaltung der Unabhängigkeit der Türkei. Kriegserklärung an Rußland 28. März 1854. Die Russen unter Paskewitsch räumen nach vergeblicher Belagerung von Silistria die Donaufürstentümer, welche • Österreich provisorisch besetzt. 3. Franzosen (unter St. Arnand, f 29. Sept. 1854, und Canrobert) und Engländer (unter Raglan, f 1855 au der Cholera) siegen auf der Krim am Fluß (20. Sept. 1854) und bei 3ntcvman (5. Nov.) über die Russen (unter Menzikow) und belagern die Seefestung Sebastopol vom Okt. 1854 bis Sept. 1855. Der Engländer Napier belagert vergeblich Kronstadt in der Ostsee (Aug. 1854). 4. Kaiser Nikolaus stirbt. Fortsetzung des Krieges unter seinem Sohne Alexander Lt. a) Die Franzosen unter Pelissier und Mac Mahon erstürmen den Malakossturm (8. Sept. 1855) und besetzen nun Sebastopol. b) Einnahme der für nnbezwinglich gehaltenen türkischen Festung Kars in Armenien durch die Russen. 5. Beschlüsse des Pariser Friedenskongresses (Frankreich, England, Rußland, Türkei, Sardinien, Österreich, Preußen): a) Das schwarze Meer wird allen Nationen geöffnet. b) Rußland verzichtet auf Kars und auf das Protektorat über die Christen in der Türkei, denen Gleichberechtigung mit den Mohammedanern versprochen wird. c) Die Donaufürstentümer bleiben unter türkischer Oberherrlichkeit (Suzeränität), werden aber dem Schutze der Großmächte unterstellt (s. § 184). d) Mit den Donaumüudungen überläßt Rußland auch einen Teil von Bessararabien an die Türkei. c) Krieg Frankreichs und Englands gegen China. 1. Anlaß: Der chinesische Statthalter 9)eh läßt mehrere in das englische Schiffslager von Eanton geflüchtete Taipings, eine asterchristliche, revolutionäre Sekte, gewaltsam zurückführen; verletzt den Vertrag von Nanking (§ 177, V.). 2. Besetzung von Canton durch Franzosen und Engländer (Dez. 1857); sechs weitere chinesische Häfen geöffnet durch den Vertrag von Tien-Tsin (1858).

9. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 154

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
154 § 169—170. Neuere Geschichte. Dritte Periode, seit 1789. 2. Napoleon in Ägypten 1798—1799. Die zweite Koalition gegen Frankreich 1798. a) Um die einheimischen Unruhen abzuleiten und die Seemacht Ena lands zu beeinträchtigen, sendet das Direktorium den General 1798 Napoleon Bonaparte nach Ägypten. 1. Einschiffung Napoleons (mit Kleber, Berthier, Lannes n a) und seines Heeres (35 000 M. nebst vielen Gelehrten und Künst- (12^ Juck "l798) ^18* ^aitst den Johannitern genommen 2. Erstürmung Alexandrias (2. Juli); beschwerlicher Wüstenrua Sieg Napoleons über die Mamelukkeu, einer Miliz der äariv-tischen Beys, bei den Pyramiden (21. Juli). Eroberung Kairos. 6. Vernichtung der französischen Flotte durch des Engländers Nelson Seesieg bei Abukir (unweit Alexandria). 4. Napoleon vermag das von Türken und Engländern besetzte Iean d'acre (Akko) in Syrien, dessen Pascha nach Ägypten einbringen wollte, nicht zu nehmen (die Pest im französischen Heer); schlägt aber die Türken bei Abukir (25. Juli 1799); 5. Napoleon übergiebt auf Nachrichten über die Unfälle der Franzosen m Italien das Kommando in Ägypten an Kleber, der aber bald nachher von einem Muselman erdolcht wird (20. März 1800) — Napoleon kommt am 9. Okt. 1799 nach Frankreich zurück. b. Menou, Klebers Nachfolger, räumt Ägypten nach einem Vertrage mit den Engländern, die sich überdies durch die Eroberung Maltas die Herrschaft im Mittelmeere sichern (1800). 1798 d) Zweite Koalition: England mit Österreich, Rußland (Kaiser Paul, Großmeister des Malteserordens; s. § 165 ct. E.), Neapel und der Psorte. — Auch die meisten deutschen Neichssürsten siud für den Krieg; Friedrich Wilhelm m. von Preußen (1797—1840) bleibt neutral. 1. Der feige Kön. Ferdinand Iv. von Neapel, von feiner Gemahlin Karoline aufgestachelt, besetzt Rom (Nov.—Dez. 1798); daher machen bte Franzosen Neapel zur parthcnopeischen Republik (Jan. bis Juni 1799). Ferbtnanb kehrt unter Nelsons Beistanb aus Sicilien nach Neapel zurück. Blutige Reaktion. 2. Sechs französische Heere gegen bte Koalition: Brune (Hollanb), Jourban (Donau), Massena (Schweiz), Bernabotte (Mittelrhein), Scherer, dann Moreau (Oberitalien) und Macbonalb (Neapel). 3. Durch Erzherzog Earl (Schlacht bei Stockach im badischen Seekreis, 25. März 1799) wirb Jonrban ans Deutschland und Massena (1. Schlacht bei Zürich, 4. Juni 1799) tiefer in die Schweiz zurück gebrängt. 4. In Oberitalien wirb von den Franzosen im April 1799 unter ocherer (bei Magnano, sübl. von Verona), unter Moreau (bei Cassano nörbl von Sobi), unter Macbonalb (an der Trebia) gegen die Österreicher und gegen den 70jährigen russischen General

10. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 158

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
1804 18. Mai. 1805 21. Oft. 1805 2. Dez. 26. Dez. 158 § 170-171. Neuere Geschichte. Dritte Periode, seit 1789. Sworeau «ach Slmertfe verbannt, und nach Erschießung de« auf Napoleon« Befehl in Baden ausgegriffenen bonrbonischen Prinien Herzog von Enghren (t in Vincennes 21. März 1804) wird 1. Hapoleon I zum Raiser der Franzosen ernannt, : u~} (1815)> vorn P. Pins Vii. in Paris gealbt (2. Dez. 1804); Napoleon krönt sich und seine Gemahlin selbst. Glänzender Hofstaat des Kaisers. Neuer Adel. Begünstigung der Verwandten Napoleons. Sechs Großwürdenträger mit Furstenrang. Kardinal Fesch, Napoleons Oheim, Großalmosenier: T a l l e y r an d, Großkammerherr; Mar schalle beim Heere wie Berthrer, Murat, Davoust, Ney, Bernadotte. Untergang der republikanischen Einrichtungen und aller Freiheit. Jedoch beginnen Handel und Industrie wieder aufzublühen. 2. Napoleon I. verwandelt die italienische Republik in ein Königreich, krönt sich 1805 auch zum König von Italien, das er seinem Stiefsohn Eugen Beau harn als als Vicekönig überträgt. b) England, mit Napoleons Gewaltfchritten unzusrieben, stiftet die dritte Koalition mit Österreich, Rußlanb und Schweden und erklärt an Frankreich den Krieg. 1. Napoleon hatte, weil England die Herausgabe Maltas verweigerte, Hannover besetzt, hatte von seinem Lager bei Bou-logne aus England bedroht und die Einfuhr englischer Waren in Frankreich verboten; aus die Nachricht von der dritten Koalition verbündet sich Napoleon mit Bayern, Baden und Württemberg, sendet Massena nach Italien; er selbst nimmt, nachdem Bernadotte aus Hannover (trotz Preußens Neutralität durch das Ansbachische ziehend) zu ihm gestoßen, in Ulm ein österreichisches Heer unter Mack gefangen (17. Okt. 1805)-Murat besetzt Wien (13. Nov. 1805). — Der Erzherzog Karl bedrängt Massena in Italien; kehrt aber nach Deutschland zurück. 2. Nelsons Seesieg bei Trafalgar (unweit Cabix) über die französische und spanische Flotte 1805. Nelson f in der Schlacht. 3. Napoleon I. siegt über Russen und Österreicher in bcr Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (östl. von Brünn); außer Ks. Franz Ii. war auch Ks. Alexander I. zugegen, der ein 2. russisches Heer zu dem ersten (unter Kntusow) geführt. 4. preßburger Friede 1805. a) Österreich tritt das venetianische Gebiet an das Königreich Italien, Tirol an Bayern, Vorderösterreich (in Schwaben) an Württemberg und Baden ab und erhält Salzburg (dessen Kursürst mit Würzburg entschädigt wird).
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